Ein Experiment in der 5D

Das Handy ist für fast alle Kinder ein ständiger Begleiter. Wenn man nicht in der Schule ist – dort darf man das Handy ja nicht benutzen – schaut man nahezu im Minutentakt auf das Display. Nur ja nichts verpassen! Hat mein Freund/meine Freundin schon geantwortet? Mal schnell ein “Hi” in meine WhatsApp Gruppe posten. Wer schreibt auf Facebook? Was machen die anderen Freunde? Es gibt immer einen Grund mal schnell nachzusehen was “so abgeht”.

Aber das Handy ist für viele Kinder auch ein Grund für Ärger. Da schreiben Freunde auch schon mal dumme Kommentare. Alle, wirklich alle Schüler kennen das. Manchmal führt das auch im wirklichen Leben zu einer Menge Ärger, zum Beispiel in der Schule oder mit den Eltern.

An eine Zeit ohne Handy kann sich kaum jemand erinnern

Die Klasse 5D wollte wissen, wie das ist. Am Dienstag vor den Ferien wurden die Handys eingesammelt und im Schul-Safe sicher verschlossen. Die Teilnahme an diesem Experiment war freiwillig. Am Donnerstag in der 4. Stunde wurden alle Handys zurück gegeben. Eine vorherige Rückgabe war nicht möglich. Das heißt: 2 ganze Tage ohne Handy. Das war hart! Aber auch eine interessante Erfahrung. Die 5D wollte wissen: Hat man wirklich mehr Zeit, wie alle sagen? Wie kommuniziert man mit seinen Freunden? Verpasst man wirklich so viel Wichtiges? Viele Fragen, auf die man keine Antwort kannte. Es gehörte auf jeden Fall eine Menge Mut dazu am Experiment teilzunehmen.

Am Donnerstag wurde das Experiment ausgewertet. Hier die Stimmen der Schüler/innen:

Christian: Ich habe viel mehr als sonst und besser geschlafen. Am Morgen war ich viel ausgeruhter.

Ekrem: Mein kleiner Bruder hat mich immer genervt, wenn ich mit dem Handy beschäftigt war. Diesmal habe ich mit ihm gespielt.

Anita: Ich habe tatsächlich mal für Mathe geübt.

Maroua: Ich habe mich mit Freunden getroffen.

Cefora: Ich habe wieder mal gemalt.

Insgesamt stimmten alle Schüler/innen darin überein, dass man viel mehr Zeit hat, mehr schläft, mehr mit der Familie und mit Freunden redet und mehr selber unternimmt.

Es gab vor allem eine negative Erfahrungen: Wenn man die Festnetz-Telefonnummern seiner Freunde nicht kennt, muss man mit dem Fahrrad hin fahren oder zu Fuß gehen.

Alle waren sich einig, dass man 50 Stunden ohne Handy wirklich überleben und sogar noch Spaß dabei haben kann.

	Die Handys waren 2 Tage sicher im Schul-Safe verschlossen.
	Eine Auswahl der Smartphones, die die Schüler/innen freiwillig abgegeben hatten. Es waren zum Schluss noch einige mehr.Einige Schüler haben gar kein Handy (auch das gibt es) und andere haben ein „normales“ Handy ohne Internet. Andere Schüler konnten ihr Smartphone nicht abgeben wegen „Handyverbot“ zuhause. Letztlich hatten sich nur 2 Schüler nicht am Experiment beteiligt.