Weinbau in Unterfranken (Volkacher Kirchberg)
Die neue Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die Sekundarstufe I hat für jede Schulform bestimmte Stundenzahlen für die einzelnen Unterrichtsfächer festgelegt. Erdkunde (auch als Geographie = altgriechisch für ‚Erdbeschreibung‘ bezeichnet) wurde der Gesellschaftslehre zugeordnet. Die drei Fächer (außer Erdkunde noch Geschichte und Politik) sollen über die 6 Schuljahre hinweg mit gleichen Stundenanteilen unterrichtet werden. Als Gesamtsumme sollen in den 6 Jahren 21 Stunden angeboten werden. Nach der vorherigen, aber inzwischen auslaufenden Regelung waren es noch bis zu 25 Stunden. Damit ist der Stellenwert der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer bewusst vermindert worden. Umso mehr wird Erdkunde an unserer Schule konsequent als eigenständiges Fach von studierten Fachlehrpersonen unterrichtet.
Erdkunde erbringt wesentliche inhaltliche Beiträge zur Erlangung des Mittleren Bildungsabschlusses und der damit verbundenen vertieften Allgemeinbildung. Ein paar zentrale Themen zeigen das recht eindrucksvoll: Klimawandel, Erdbeben, Hochwasser und Stürme sind zunächst naturwissenschaftlich zu erkundende Gegebenheiten, während Globalisierung, Wirtschaft, Bevölkerungsentwicklung, Migrationen und Rohstoffkonflikte gesellschaftswissenschaftlich zu erklären sind. Erdkunde ist damit ein Brückenfach. Es stellt die Wechselbeziehungen zwischen Natur und Mensch her. Zudem werden alle ausgewählten Sachverhalte ‚verortet‘, also räumlich lokalisiert.
Blick von Rothenburg nach S/W ins Taubertal
Ein Verständnis des Systems Erde ist unverzichtbar als allgemeiner Bildungsbestandteil erforderlich. Der Planet Erde gehört zum Sonnensystem der Galaxis Milchstraße. Die vom Fach Erdkunde behandelte so genannte Geosphäre umfasst die Lufthülle (Witterung und Klima der Atmosphäre), das Wasser der Erdoberfläche (Ozeane, Meere, Flüsse, Seen, Wasserkreislauf) und schließlich die feste Erdoberfläche (die Beschaffenheit und dass Aussehen ‚Morphologie‘ der Kontinente und Inseln). Nicht zuletzt sollen aber auch regionale Kenntnisse Gegenstand des Unterrichts sein: unser Heimatraum, unser Bundesland NRW, Deutschland als unser Staat und die Europäische Union.
Erdkunde ist ein Fach der Fächergruppe II (ohne schriftliche Arbeiten). Damit wird sie zu einem mündlichen und in manchen Bereichen zu einem instrumentalen Fach, d. h. fachspezifische Arbeitsweisen müssen erworben werden, z. B. der Umgang mit Karten. Kompetenzen, über welche die Schülerinnen und Schüler am Ende der 10. Klasse verfügen sollen, zählen weit mehr als bloßes Fachwissen. Ein paar konkrete Beispiele erdkundlicher Fachkompetenzen: Räumliche Orientierung, Methoden der Erkenntnisgewinnung, Versprachlichung und Präsentation von Sachverhalten, Beurteilungs- und Bewertungsfertigkeiten, naturgerechtes und sozialraumgerechtes Handeln. Mit steigendem Anspruchsniveau bemüht sich der Unterricht ab der 5. Klasse um Beiträge zu solchen Kompetenzen. Wir erteilen Erdkundeunterricht in den Jahrgängen 5, 7, 8 und 10 in der Regel mit 2 Wochenstunden.