|
What´s killing us now?
von Sonja Stehl-Hofer
Dass die Auseinandersetzung mit weltweit gesellschaftspolitischen Themen, dazu noch in englischer Sprache, durchaus spannend und unterhaltsam sein kann, erlebten die 250 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufen 9 und 10 der Realschule Kerpen am 06. November hautnah.
Als krönenden Abschluss des fächerübergreifenden Unterrichtsprojektes „AIDS affects us all“ (AIDS geht uns alle an) hatten die Jahrgangstufen auf Einladung Lennart Wallrichs von der Kindernothilfe e.V. die engagierte Theatergruppe der südafrikanischen Organisation “Youth for Christ” mit ihrem beeindruckenden englischsprachigen Drama „What’s killing us now?“ zu Gast. Die Schauspieler aus KwaZulu Natal (Südafrika), die mit finanzieller Unterstützung der Kindernothilfe e.V. auch sehr erfolgreich in Schulen südafrikanischer Townships Präventions- und AIDS-Aufklärung betreiben, führen das Drama in zehn Schulen in Nordrhein-Westfalen auf. Finanziell gefördert wird die zweiwöchige Tournee von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen.
Im Vorfeld hatten sich die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 sprachlich und inhaltlich mit dem Theaterstück auseinander gesetzt und das verständnisnotwendige gesellschafts- und naturwissenschaftliche Hintergrundwissen erarbeitet. Unterstützt wurden sie dabei sowohl durch von der Kindernothilfe kostenlos veranstaltete Workshops als auch kostenlos zur Verfügung gestellte Lernmaterialien.
Am Morgen des 06. November besuchen unsere südafrikanischen Gäste zunächst spontan den Französisch- und Englischunterricht zweier Schulklassen. Interessiert schließen sich die sechs 19-26jährigen Studentinnen und Studenten den Arbeitsgruppen der Schülerinnen und Schüler an und kommen dabei schnell mit ihnen ins Gespräch. Das erste Eis ist gebrochen.
Die sich anschließende 60-minütige Show in der Aula wird ein Event der besonderen Art. In einem farbenfroh-lebendigen Spektakel aus bunter Musik und ausgelassenen Tänzen, aber auch erstem, traurig-berührendem szenischem Spiel veranschaulichte das Ensemble eindrucksvoll die Probleme, welche die AIDS-Pandemie in Südafrika zur Folge haben.
Dass es den Schauspielern mit ihrem eindrucksvollen Spiel gelungen war, die Jugendlichen in der Aula der Realschule Kerpen mit ihren Botschaften zu erreichen, zeigen die vielen teils sehr persönlichen Fragen, die sie den Schauspielern in der sich anschließenden halbstündigen Fragerunde zum Theaterstück, zur Situation in Südafrika , zu ihrem Leben und ihrer Arbeit stellen.
Nach der Show in der Aula treffen sich zehn besonders interessierte Schülerinnen und Schüler mit den Gästen zum gemeinsamen Mittagessen in der Schulküche. In zwangloser Runde bei leckerer Pizza und Softdrinks unterhält man sich schnell über Hobbys, Frisuren, Facebook, schaut sich gemeinsam Handyvideos an, entdeckt gemeinsame Interessen… Dass dabei wie auch während der Show nur Englisch gesprochen wird, fällt kaum jemandem mehr auf, ist selbstverständlich. Die Gruppe wechselt in den Musikraum, Khetho spielt Schlagzeug und Klavier, singt dazu „My destiny“, Simon aus 10a spielt am Flügel „ Ein Hoch auf uns“, Phluma studiert mit allen ein afrikanisches Lied ein, Merveille aus 9c singt a cappella „Amazing Grace“… Musik verbindet.
Ein gelungener Tag mit interessanten Erfahrungen und Begegnungen, die uns allen lange in Erinnerung bleiben werden. „What’s killing us now?“ hat uns erneut wachgerüttelt, wir werden weiter auf die Problematik HIV/AIDS aufmerksam machen.
Vielen Dank dafür nach Südafrika, die YFC-Gruppe und die Kindernothilfe!