Eine Woche „Klangwerk“ im Kolumba

Eine Woche Unterricht im Museum? Für die meisten 9.-Klässler hört sich das fast wie Folter an. Das war es dann doch nicht. Ganz im Gegenteil!

Aber der Reihe nach: Das Kolumba ist ein Kunstmuseum des Erzbistums Köln und präsentiert sich mit dem Projekt „Klangwerk“ von einer ganz neuen Seite. Zwölf SchülerInnen der Klassen 9, die sich für Kunst, Musik und Technik interessieren, nahmen im April an diesem Projekt teil. Die Vorbereitung und Organisation des Projektes übernahm unsere Schulsozialarbeiterin Frau Engel.

Am Montag gab es zunächst eine Führung durch das Museum. Von Marc Steinmann, einem der Kuratoren des Museums, erfuhren die SchülerInnen, dass die Kunstwerke nicht einfach nebeneinander aufgestellt werden, sondern dass es einen „roten Faden“ gibt. Herr Steinmann muss das wissen, denn als Kurator ist er für die Auswahl und den Standort der Kunstwerke im Kolumba verantwortlich. Der „rote Faden“ sind die Geschichten, die man in Texten findet und durch mittelalterliche Werke und moderne Videoinstallationen auf eigene Weise erzählt werden. Wenn man darauf aufmerksam gemacht wird, ist eine Museumsführung wirklich spannend.

Am Dienstag gingen die SchülerInnen als Reporter auf die Strasse. Mit Profi-Geräten ausgestattet führten sie in der Fußgängerzone in Bergheim eine Befragung durch. Das Thema der Befragung hatte sich aus einem der Kunstwerke des Museums ergeben. „Wo erfahren Menschen Trost?“ Eine interessante Frage mit vielen verblüffenden Antworten. Die Aufnahmen wurden im Anschluss an die Befragung in einem richtigen Tonstudio bearbeitet und geschnitten.

Am Mittwoch war wieder Museumstag. Die Aufnahmen vom vorherigen Tag sollten mit Musik unterlegt werden. Das sollte keine Musik aus der „Konserve“ sein, sondern Klangbilder, die zum Thema passen. Ein Schweizer Komponist war extra für diesen Zweck angereist und ließ mit seiner Tuba geheimnisvolle Klänge entstehen. Unterstützt wurde er dabei von den SchülerInnen, die selber ihre Instrumente und natürlich ihre Stimme mitgebracht hatten. Die Architektur des Kolumba mit ihrer fantastischen Akustik sorgten für ein tolles Ergebnis.

Der Donnerstag war der Tag für die Technik-Interessierten. Ton- und Klangaufnahmen sollten zu kleinen eigenen Kunstwerken zusammen gefügt werden. Auch hier gab es professionelle Unterstützung durch die künstlerische Leiterin, Frau Heincke. Sie war wirklich erstaunt über das technische Geschick einiger SchülerInnen, die die Arbeit eines „Cutters“ schon fast perfekt beherrschten.

Am Freitag war der letzte Tag unseres Projektes – ein Museumstag. Herr Steinmann führte den SchülernInnen die Ergebnisse vor – ihr Klangwerk. Beeindruckend!

Zum Schluss lernten die SchülerInnen das „Lesezimmer“ kennen. Ein Ort zum Ausruhen und Nachdenken. Hier findet man eine Menge Bücher zur Vertiefung der in der Ausstellung aufgeworfenen Fragen.

Andreas aus der 9a bedankte sich stellvertretend für alle SchülerInnen bei Herrn Steinmann und Frau Heincke. Beide luden unsere Schule ein, bald wieder ein Projekt im Kolumba durchzuführen.

Wer selber das Kolumba erkunden möchte, findet eine Menge Informationen auf der Internetseite www.kolumba.de. Das Museum ist nur 5 Minuten vom Hauptbahnhof Köln entfernt und mittwochs bis montags ab 12 Uhr geöffnet. Der Eintritt für Kinder und Jugendliche ist frei.

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